Daniel Becker – Vom Rookie zum Superstar

 

Weibchenspezialisten: SG Becker

In Eschenburg, einer Gemeinde im Norden des Lahn-Dill-Kreises in Hessen ist mit der Schlaggemeinschaft Becker einer der aktuell stärksten Schläge Deutschlands beheimatet. Daniel (35), seine Frau Stephanie und Daniels Vater Hans-Georg (58) bilden seit Jahren ein Erfolgstrio, das in der abgelaufenen Saison den 4. Platz in der Deutschen Verbandsmeisterschaft für sich reklamieren konnte. Im RegV 404 Lahn-Sieg-Dill wurde man 1. Verbandsmeister, nachdem man im Jahr zuvor Platz 2 belegen konnte. Gespielt wird in der RV Dillperle Dillenburg, in der um die 30 Züchter miteinander wetteifern.

Daniel ist die treibende Kraft und ist über seine beiden Großväter zum Taubensport gekommen. Seine Frau ist für das Administrative und Schriftliche zuständig. Vater Hans-Georg stieß erst vor einigen Jahren dazu, als er die Landwirtschaft an den berühmten Nagel hängte. Das Taubengen muss in der Familie Becker verankert sein, denn auch die Großtante Edith Bauer reist in Eigenregie zusammen mit ihrem Sohn in der gleichen RV sehr erfolgreich (2016: 2. RV-Meister, 2017: 3. RV-Meister). Bei den Jungtauben wären die Beiden auch national in der Spitze, wenn preisflugmäßig die Bedingungen erfüllt worden wären. Während die SG Becker ausschließlich mit Weibchen spielt, zeigen also dort ihre Brüder, dass sie es auch können.

Ungewöhnliches Zuchtsystem

 

Die Beckers haben für sich ein perfektes Zuchtsystem entwickelt. Die 16 Zuchtvögel sind in Einzelboxen untergebracht. Jeder von ihnen hat drei Weibchen. Wenn die erste Verpaarung erfolgt, werden parallel dazu 16 Reisetiere zusammen gesetzt, um das erste Gelege der Zuchtvögel nach einigen Tagen des Brütens aufzunehmen. Dann erhalten die Zuchtvögel ihr zweites Weibchen, und eine zweite gleich große Gruppe von Reisevögeln wird zeitgleich verpaart. Das Spiel beginnt von vorne und wird wenige Wochen später ein drittes mal durchgeführt. Danach müssen die Zuchtvögel zwei bis drei Runden selbst hochbringen. So kommt man auf 10- 12 Jungtauben pro Jahrgang und wenn alle an den Start gebracht werden, kann schon eine qualifizierte Aussage über den Vererbungswert der Zuchtvögel getroffen werden, so dass über den Weiterverbleib von Neueinführungen am Ende des ersten Jahres entschieden werden kann. Ca. 120 Jungweibchen werden in den eigenen Bestand übernommen, von denen bis zum Reisebeginn ein Drittel den Raubvögeln zum Opfer fallen. Die 120 Vögel werden im Schlag der Großtante erprobt.

Um dieses System zu realisieren, beginnt man hier bereits Ende November mit der Zucht.

Die Reiseweibchen sitzen bis zur Verpaarung Tag und Nacht, auch bei Kälte in einer Voliere. Nach der Verpaarung ziehen sie jeweils zwei Jungtiere auf, bevor sie wieder getrennt werden. Bei der erneuten Verpaarung im Frühjahr erfolgt dann keine Eiablage mehr. Ab Anfang bis Mitte März bekommt die Truppe, nachdem sie über Winter festgesetzt war, den ersten Freiflug. Da in diesem Jahr in den ersten Tagen wieder 10 „Gute“ durch die Raubvögel geschlagen wurden, erwägen unsere Sportfreunde im nächsten Jahr nicht vor Anfang April mit dem Freiflug zu beginnen. 68 Reiseweibchen wurden zu Saisonbeginn an den Start gebracht. Mitte der Saison werden 15- 20 von ihnen identifiziert, um an den Weitstreckenflügen des Weitstreckenclubs Südost von St. Pölten und Wien teilzunehmen.

Zur Vorbereitung auf die Saison wird intensiv privat trainiert. 15, 20 und 40 km werden alleine in Angriff genommen, dann wird mit Vereinskollegen bis zu 160 km gefahren. Während der Saison werden die Weibchen regelmäßig auf 40 km gefahren und bei der Ankunft den Vögeln gezeigt. Anfangs sogar 2x die Woche um die Witwerschaft besser zu trainieren.

Auch während der Reisesaison verbleiben die Weibchen tagsüber bis ca. 21.00 Uhr in der Voliere und kommen nur nachts in den Schlag, der mit einem Sitzregal ausgestattet ist. Lange Blenden verhindern, dass sich die Insassen sehen, so dass man mit gleichgeschlechtlichen Neigungen keine Probleme hat. Das Empfangskomitee wird durch die Zuchtvögel gebildet, die nach der Zucht eine weitere wichtige Aufgabe wahrnehmen. Abends erhält die Amazonentruppe eine Stunde Freiflug täglich, wobei sich die Flugzeit deutlich verlängert, wenn die Mannschaft in Form ist. Je nach Bedarf werden nach der Reise die Spätjungen der besten Weibchen behalten.

Auffällig ist der hohe Einsatz bei der Ausbildung der Jungtauben. Viel züchten, viel trainieren und viel selektieren lautet die Devise. Früh wird mit dem privaten Training begonnen. Flüge aus Entfernungen von 100 km und bis zu 150 km sind keine Seltenheit. Auch Flüge über 400 km besonders für die Älteren halte ich für unproblematisch. Wenn die Jungen gesund sind und durch eigenes Training gut gerüstet, muss man sie auch fordern, um die Guten zu erkennen“, so Daniels Auffassung.

Saison 2017

Begonnen hat das Jahr 2017 mit der Teilnahme von einer Taube an der Olympiade in Brüssel vom 27.- 29.01.2017. Besonders der Erfolg der 7706-14-660, die in der Kategorie H alte Tauben den 9. Platz belegte, wurde mit Freude wahrgenommen. „Dann sind wir doch ein wenig resigniert in das neue Flugjahr gestartet, hatte doch der Raubvogel 10 richtig gute Flieger geschlagen. Auch hatten wir den Jahrgang 2012 und 2013 in die Zucht genommen. Dann haben aber besonders die von uns unterschätzten Tiere stark geflogen. Die nationale Spitzenplatzierung war dann ein versöhnlicher Ausklang. Übrigens ereilte unsere Reisemannschaft mitten in der Saison die Jungtaubenkrankheit. Über Abstriche, von Frau Dr. Kny attestiert, wurde auf ihre Empfehlung hin von Sonntag bis Donnerstag Belacol eingesetzt. Mit gemischten Gefühlen wurde wurde die Mannschaft am Freitag eingesetzt und flog am Samstag 70 Preisprozente“.

Bitte die 5 besten Flieger der Saison hier aufführen(Gesetzt/ Preise, Preiskm, As-Punkte, ggf Abstammung).

01053-15-1338, die Ausnahmefliegerin im Jahr 2017, 1.AS Weibchen der RV mit 10 Preisen und 852,69 AS-Punkten dabei erringt Sie einen 1,1,2,7,30,35,40,44,49 und 127. Konkurs! U.a. 1. Regional gegen 3.154 Tauben 500 km und 1. Gegen 253 Tauben auf 600 km!! Sie stammt Väterlicherseits aus der Olympia Linie und genauso eine Enkelin vom Stammpaar wie die Olympia-Täubin selbst. Und Mütterlicherseits kommt sie aus der Linie des „Tyson“ von Roland und Denis Faber.

Das beste Altweibchen nach km in der RV ist die 02651-15-1484, Sie erringt bei 12 Einsätzen 11 Preise und 4152 Kilometer. Sie stammt Väterlicherseits aus der alten Janssen Linie, genauso wie der Vater der Olympia Täubin und Mütterlicherseits ist sie eine Enkelin der „super 352“ (ebenfalls eine super Vererberin der alten Janssen Linie-Witoger 65).

Die 2.AS Täubin der RV 07202-15-027 ist eine weiße aus der Yeti Linie von Ludo Claessens über Horst und Frank Sander aus dem Münsterland. Sie fliegt 12/12 Preise mit 761,84 As-Punkten u.a. 3,8,11,14….usw. Konkurs.

Die 3.AS Täubin der RV ist die 02651-14-218, Sie ist eine alte Bekannte, ist sie doch jedes Jahr bei den schnellsten Tauben vertreten. Der Vater ist ebenfalls ein Enkel des Yeti und stammt von Horst und Frank Sander, die Mutter ist unser 280 (alte Janssen Linie mit über 60 Preisen Lebensleistung). Sie fliegt 2017: 12/10 mit 760,61 As-Punkten mit 4,4,5,7,19….Konkurs. Insgesamt bringt Sie es auf 30 Preise und einen Regionalsieg ab 500 km. In Ihrer Vita stehen bereits 11 Preise unter den Top Ten und 2 erste Konkurse!!!

 

Versorgung

Gefüttert werden zwei selbst kreierte Mischungen, die von der Fa. Natural hergestellt werden. Die Sportmischung wird während der ganzen Woche gereicht. In den ersten Tagen wird das Futter durch Zugaben von Paddyreis leichter gemacht, zum Ende der Woche werden je nach Bedarf weitere Komponenten hinzugemischt. Die Zucht- und Mausermischung ist die zweite selbst entwickelte Kreation und wird entsprechend außerhalb der Reise eingesetzt.

Bei der Versorgung mit Ergänzungsmitteln setzen die Beckers auf die Produktpalette von Röhnfried. Die Zuchttauben bekommen 14 Tage lang vor dem Verpaaren eine Kur mit Avitonikum Aktiv, Taubenfit E-50 und RO 200 ready. Während der Zucht befindet sich täglich Avidress Plus in der Tränke. Die Reisemannschaft erhält unter der Woche ein Gemisch aus Winput, Käse (fertg geschnittener von Rewe für Pizza) und gehackte Erdnüsse. Da aus der Südostrichtung gereist wird, ist der Kalorienverbrauch der Tiere recht hoch. Daher wird Oregano Schaffett, abgetrocknet mit RO 200 und Entrobac für zwei Mahlzeiten über das Futter gereicht. Rotzitol wird in den ersten sieben Wochen nach dem Flug in die Nase geträufelt. Vor dem Flug kommt Avisana in die Augen. Wenn die Tauben vom Flug kommen, finden sie 5-10 ml Rotosal, 15 ml Bt-Amin forte und 10 gr Mumm pro Liter Trinkwasser vor. Während der Mauser und im Winter erhalten die Tiere viel Moorgold zusammen mit Kräutermix.

2- 3 Tipps vom Meisterzüchter

Wichtigste Ergebnisse RV, FG, RegV-Ebene

3- 4 herausragende Flüge

 „Züchten, züchten, züchten, spielen, spielen, spielen und dann selektieren“

 „Ohne Top Gesunde Tauben werden keine Erfolge möglich sein“

 „Die Regeneration der Tauben steht im Vordergrund, die Tauben dürfen auch am Tag nach dem Flug ruhig mal ruhen. Ein zusätzlicher Einsatz von Rotosal ist dabei nur zu empfehlen“

 

13.5.2017 Erlangen 247 km.

58/45 Preise 77,6 % 1.Konkurs

 21.05.2017 Altdorf 268 km

58/37 Preise 53,4 % 1,2,5,7 Konkurs

 03.06.2017 Osterhofen 407 km

57/45 Preise 78 % 2,3,3, Konkurs

 Osterhofen 10.06.2017 407 km

46/32 Preise 69 % mit 1,4,7,8,9,10 Konkurs

 Osterhofen 8.7.2017 407 km

29/19 Preise mit 1,2,3,4,10 Konkurs

 Sattledt 25.06.2017 508 km

44/22 Preise mit 1,2,4,5,8 Konkurs

 

Erfolge:

  1. Deutscher Verbandsmeister auf Bundesebene

6x 1.Konkurs im Jahr 2017 (Altflug)

Spitzenpreise am Fließband!

 

Bundesebene:

  1. Deutscher Verbandsmeister BRD 2017
  2. RV Verbandsmeister BRD 2017

 

Regionalverband 404:

1.Verbandsmeister im RGV 404

  1. RGV Meister jährig

 

RV/FG

  1. FG Meister

1.RV Meister

1.RV Weibchenmeister

2.RV jährigen Meister

1.RV AS-Taubenmeister

1.RV Meister mit Vorbenannten

1.RV Verbandsmeister

1.RV Die Brieftaube

2.RV Klinik Cup

1.RV Generalmeister

 

 

Bestes Altweibchen:

1,2,3,7,8,9,……..

 

Bestes jähriges Weibchen:

2,3,6,7,9,10,11,12,13,15,17,19,20 (1. Flug weniger!!!!!!!)

 

AS-Weibchen Alt:

1,2,3,5,6,8,9,11,13,15,17,18

 

AS Weibchen jährig:

1,2,6,8,9,11,12,14,16,17,18,19 (1 Flug weniger!!!!!!!)

 

  1. Konkurse 2017:

1./3.154 Tauben

1./ 733 Tauben

1./ 721 Tauben

1./ 592 Tauben

1./ 502 Tauben

1./ 392 Tauben

1./ 253 Tauben

1./ 162 Tauben

1./ 132 Tauben

 

46x erster Konkurs in den letzten 7 Jahren!!!!!

 

 

 

 

5x 1.Konkurs und 5x mit dem 2. Konkurs im Jahr 2018

Spitzenpreise am Fließband!

 

Regionalverband 404:

  1. Regionalverbandsjährigenmeister 2018
  2. RGV Meister 2018

2.jähriges AS-Weibchen im RGV

 

RV/FG

1.RV Meister

1.RV Weibchenmeister

2.RV jährigen Meister

1.RV AS-Taubenmeister

1.RV Verbandsmeister

1.RV Die Brieftaube

1.RV Klinik Cup

1.RV Generalmeister

2.RV Jungflugmeister

5×1.Konkurs 2018 und 4x mit dem 2.Konkurs angefangen

 

Bestes Altweibchen:

1,2,10…….

Bestes jähriges Weibchen:

1,3,7,8,9…..

AS-Weibchen Alt:

3,4,5,6,9…….

Spitzenpreise 2018:

Spitzenpreise: 1,1,1,1,1,2,2,2,2,2,3,3,3,3,4,4,4,4,5,5,5,6,6,6,7,7,7,7,7,7,8,8,9,9,9,9,10,10,10,……

51x erster Konkurs in den letzten 8 Jahren!!!!!

Auch die Vögel bei meiner Tante fliegen wirklich absolute Spitzenklasse, ebenfalls in unserer RV, SG Bauer Edith und Josef mit…………

1.RV Vogelmeister

1.RV Jährigenmeister

1.RV Jungtiermeister

2.RV vorbenannen Meister

2.RV Generalmeister

2.Meister die Brieftaube RV

3.RV Meister

1,2 bester Altvogel

1,3,4,5,7,8,10 bester jähriger Vogel

3.Regionalverbandsjährigenmeister

3.Regionalverbandsmeister

2.bester jähriger Vogel im Regionalverband

 

5x 1.Konkurs 2018

 

Der 12. Flug ab 600 km wurde nicht angefahren an dem Wochenende 21.7 und die Woche danach wegen der Hitze abgesagt.

 

Auch weitere Erfolgsmeldungen von abgegebenen Tauben liegen mittlerweile vor. Wobei die Olympia Linie einfach alles dominiert momentan. Da bildet sich ein richtig toller Taubenstamm momentan!!

  1. Hessenmeister 2019
  2. AS Weibchen auf Bundesebene

7x 1.Konkurs im Jahr 2019

Spitzenpreise am Fließband!

 

Bundesebene:

  1. Hessenmeister 2019
  2. AS Weibchen auf Bundesebene

 

Regionalverband 404:

  1. Regionalverbandsmeister 2019
  2. RGV Meister jährig 2019

3,8,12,13,14 bestes Weibchen 2019

8,10,14,19 bestes jähriges Weibchen (1. Flug weniger!!!!)

 

RV/FG

  1. FG Meister

1.RV Meister

1.RV Weibchenmeister

1.RV jährigen Meister

1.RV AS-Taubenmeister

1.RV Meister mit Vorbenannten

1.RV Generalmeister

1.RV Verbandsmeister

1.RV Verbandsjähirgenmeister

1.RV Die Brieftaube

1.RV Generalmeister

 

Bestes Altweibchen:

1,3,4,6,7,8,9,11,15,16,18…..

5,9,13,15 in der FG

Bestes jähriges Weibchen:

1,2,4,6,7,8,10,11,13,14,18,19…… (1. Flug weniger!!!!!!!)

 

AS-Weibchen Alt:

2,3,4,5,7,8,10,11,14,15,16,18….

 

AS Weibchen jährig:

1,2,3,5,6,7,8,14,15,18,19,20…….. (1 Flug weniger!!!!!!!)

 

  1. Konkurse 2017:

1./ 2.675 Tauben; 1./ 724 Tauben; 1./1.760 Tauben

1./ 332 Tauben; 1./ 787 Tauben

1./ 438 Tauben

1./ 340 Tauben

1./ 775 Tauben

1./ 528 Tauben

1./ 268 Tauben

 

 

58x erster Konkurs in den letzten 9 Jahren!!!!!

 

 

 

Leistung Vögel 2019

Auch die Vögel bei meiner Tante fliegen wirklich absolute Spitzenklasse, ebenfalls in unserer RV, SG Bauer Edith und Josef mit…………

  1. Regionalverbandsmeister Jungtauben

1,2,3,5,6,7,8,10,11,12,13,14,15,16,18,19…. AS Jungtaube der RV Dillperle

3.RV Vogelmeister

1.RV Jungtiermeister

2.Meister die Brieftaube RV

3.RV AS-Taubenmeister

5.RV Meister

4,9,13,15,17,… bester Altvogel

 

7x 1.Konkurs 2019 RV,FG

1./  615 Tauben; 1./1.425 Tauben; 1./1.425 Tauben

1./ 699 Tauben;  1./1.616 Tauben

1./ 363 Tauben

1./ 815 Tauben

 

 

Interview mit Daniel Becker

Trotz Einschränkungen ein gelungenes Taubenjahr
Wenn man Daniel Becker nach seinem Fazit für das Reisejahr 2018 fragt, bekommt man von ihm eine gewohnt realistische und trockene Einschätzung: „Das Reisejahr war okay. Wir konnten uns krankheitsbedingt weniger stark auf die Tauben konzentrieren und deshalb fehlten auch am Ende ein paar Prozent an der Leistung. Da muss man gar nicht lange diskutieren. Wenn man sonst fünf oder sechs Tauben unter den ersten zehn
hatte, waren es in diesem Jahr nur zwei bis drei.“ Die Ostwindwetterlage zum Beginn der Saison sorgte teilweise dafür, dass die Preise etwas anders verteilt worden sind, aber das begrüßt Daniel ausdrücklich. Am Jahresende konnten drei Tauben mit voller Preiszahl die Reise beenden. Der 600 km Flug, der am mittlerweile leider berüchtigten Wochenende des 21./22.7. geplant war, wurde unter der Leitung von Daniel als Flugleiter nicht durchgeführt. Hut ab für diese Leistung als Flugleiter!

Versuch macht klug
Bei der SG Becker werden seit einigen Jahren nur die Weibchen für die Wettflüge eingekorbt. Normalerweise ziehen diese im Winter einmal Junge auf und werden dann im Frühjahr erneut angepaart, damit sie noch mal für fünf Tage auf Eiern brüten. Das war in diesem Jahr anders. In 2018 zogen die Weibchen nur einmal ein Junges auf, das Anfang April abgesetzt worden ist und danach wurden sie nicht noch mal angepaart. Daraus resultierte, dass die Weibchen schon vier Wochen auf Witwerschaft waren, bevor die Flüge starteten. In dieser Zeit fanden sich bereits lesbische Paare, was Daniel nicht so gut gefiel. Auf meine Frage, warum er nach seinen super Erfolgen mit dem alten System etwas Neues probierte, antwortete Daniel: „Du weißt ja, ich probiere sehr viel, aber das war nix und wird im nächstes Jahr auch wieder nach alter Manier gemacht.“

Normalerweise paart Daniel Ende November die Zuchttauben an, damit für die Jungtierreise möglichst ausgereifte Jungtauben zur Verfügung stehen. In diesem Jahr hat sich allerdings eine neue Sichtweise ergeben: Daniel setzte 24 Jungtauben, für ihn recht spät, im April in eine Voliere ab, ermöglichte ihnen Freiflug und gewöhnte Sie nach der Alttierreise (Ende Juli) in ein Abteil der Alttiere um. Von diesen 24 Jungen setzte er 17 Tauben zum letzten freien Flug auf knapp 400 km bei 1.100 m/min und diese flogen unverdunkelt 17 Preise. Sie waren auch auf den vorangegangenen Flügen prozentual deutlich besser. Für Daniel ein deutlicher Fingerzeig dafür, dass er im nächsten Jahr seine Zuchttauben später anpaaren will.
Außerdem gab es noch eine bauliche Veränderung am Jungtierschlag. Unter die Holzfußböden im Schlag wurde eine Thermikfolie gelegt, wodurch die Thermik anscheinend entscheidend verbessert wurde, denn in den Vorjahren hatte Daniel ab und zu Probleme mit den Atemwegen bei den Jungtauben.

Versorgung
Wie schon in den zahlreichen Reportagen und Videos erwähnt wurde, vertraut Daniel weiterhin den Kernprodukten aus dem Hause Röhnfried. Dabei sind die tragenden Säulen Avidress Plus, UsneGano, Carni-Speed, Rotosal, RO 200 ready, Entrobac und Moorgold. Für die medizinische Beratung fragt Daniel regelmäßig bei Dr. Kny um Rat und die Tauben werden nur dann behandelt, wenn auch etwas festgestellt wurde. Sie riet ihm zweimal in dieser Reisesaison zu einer Tablette Brieftauben-Gambamix. Bei den Jungen hingegen musste er in diesem Jahr keine Trichomonadenbehandlung durchführen. Er sieht den Grund darin, dass er jeden Freitag, Samstag und Sonntag seinen Tauben Avidress Plus zusammen mit UsneGano füttert.

Engagement in der Flugsicherungskomission
Daniel ist Mitglied in der Komission für die Flugsicherung des Verbandes (FSK). Er ist selbst zertifizierter Flugleiter und fasst die Arbeit dieser Komission als gut und gelungen zusammen, sieht aber noch Ansätze, die es zu verbessern gilt. Er engagiert sich in dieser Komission, weil er selbst auch schon Flüge gestartet hat, welche schwierig verlaufen sind. Grund genug, um sich Gedanken zu machen, woran das gelegen hat.
Durch das oft diskutierte bundesweite Flugverbot aufgrund der enormen Hitze hat die Flugkommission nach Daniels Einschätzung viel unnötigen Druck von den Flugleitern genommen. „Niemand muss einen erwartbar schwierigen Flug starten. Der Flugleiter muss dafür sorgen, dass die Tauben sicher nach Hause kommen. Das ist schon schwer genug und mehr muss man nicht!“, so Daniel. Nebenbei möchte Daniel diese Plattform nutzen, um Martin Stiens für sein enormes Engagement in dieser Komission zu danken!

Was sollte ein nicht so erfolgreicher Züchter aus deiner Sicht machen Daniel?
„Für mehr Spaß am Hobby sollte er versuchen, den Erfolgsfaktor auszublenden und sich auf die Tiere zu konzentrieren. Für mehr Erfolg sollte er folgendes tun: 1. Den Schlag überprüfen. 2. Die Taubenqualität prüfen und selektieren. 3. Eine Runde aus Witwern eines gut reisenden Züchters holen und sie setzen. Nicht daraus züchten! Erst spielen, dann züchten!“

Die Leisungsträger
Bei den Jährigen waren es Geschwister und Halbgeschwister aus der alten Janssen X van Dyck-Linie, aus der auch die Olympiataube 2017 stammt. Bei den Alten waren es vor allem zwei Weibchen aus dem Schlag des Röhnfried-Racing-Team Mitglieds Derycke-Schieman. Von drei seiner Weibchen schlossen zwei die Saison mit 11/11 ab. Aber nicht nur bei den Alten, sondern auch bei den Jährigen, sind hoffnungsvolle Tauben aus diesem Schlag dabei

Wenn du einen Tag den Taubensport in Deutschland nachhaltig mitbestimmen könntest, was würdest du verändern?
„Ich würde unseren bisherigen Strukturen auflösen. Über das gesamte Bundesgebiet würde ich ein Gitternetz legen, und die Züchter so ihren Fluggruppen zuordnen. Die Wechseleien zwischen den RV´en und RGV´en würden aufhören und wieder etwas mehr Ruhe einkehren. Ich möchte
mich mit den Züchtern aus meiner Wohnregion messen. Außerdem dürften die Züchter überall mitsetzen, wo sie wollen. Montags müsste ein Züchter melden, in welcher Transportgruppe er mitsetzen will und danach müsste er am Wochenende auch bezahlen. Somit hätte dann auch die Transportgruppe ausreichend Planungssicherheit, um den bevorstehenden Flug zu planen.“

Interessierter wacher Blick: ein der Nachkömmlinge in dessen Adern das Blut von „Olympic Bonnie“ 660 fließt
Für weitere Informationen schauen sie sich dieses Video der Schlaggemeinschaft an: https://youtu.be/8GdEGFAIPhg Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren wieder viel von der SG Becker hören werden, denn Erfolg ist nicht nur Glück allein, wie es diese Schlaggemeinschaft Jahr für Jahr beweist.
… einige weitere Erfolge von Daniel & Stephanie und Hans Georg Becker 3,4,5,6,9, AS-Weibchen 1.Meister die Brieftaube RV 1.Klinik Cup RV 1.RV Verbandsmeister 2.RV Jährigen Meister 2.Regionalverbandsjährigenmeister 4.Regionalverbandsmeister 2.jähriges AS Weibchen im Regionalverband 2.RV Jungflugmeister 5×1.Konkurs 2018 und 4x mit dem 2.Konkurs angefangen Spitzenpreise: 1, 1, 1, 1, 1, 2, 2, 2, 2, 2, 3, 3, 3, 3, 4, 4, 4, 4, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 8, 8, 9, 9, 9, 9, 10, 10, 10,……
… nicht zu vergessen die Vögel, die bei Daniels Tante fliegen. Sie sind wirklich absolute Spitzenklasse, ebenfalls in den gleichen RV unter SG Bauer Edith und Josef: 1.RV Vogelmeister 1.RV Jährigenmeister 1.RV Jungtiermeister 2.RV vorbenannen Meister 2.RV Generalmeister 2.Meister die Brieftaube RV 3.RV Meister 1,2 bester Altvogel 1,3,4,5,7,8,10 bester jähriger Vogel 3.Regionalverbandsjährigenmeister
3.Regionalverbandsmeister 2.bester jähriger Vogel im Regionalverband
5x 1.Konkurs 2018

Die Weibchenspezialisten
In Eschenburg, einer Gemeinde im Norden des Lahn-Dill-Kreises in Hessen, ist mit der Schlaggemeinschaft Becker einer der aktuell stärksten Schläge Deutschlands beheimatet. Daniel (35), seine Frau Stephanie und Daniels Vater Hans-Georg (58) bilden seit Jahren ein Erfolgstrio, das in der abgelaufenen Saison den 4. Platz in der Deutschen Verbandsmeisterschaft für sich reklamieren konnte. Im RegV 404 Lahn-Sieg-Dill wurde man 1. Verbandsmeister, nachdem man im Jahr zuvor Platz 2 belegen konnte. Gespielt wird in der RV Dillperle Dillenburg, in der um die 30 Züchter miteinander wetteifern.
Daniel ist die treibende Kraft und ist über seine beiden Großväter zum Taubensport gekommen. Seine Frau ist für das Administrative und Schriftliche zuständig. Vater Hans-Georg stieß erst vor einigen Jahren dazu, als er die Landwirtschaft an den berühmten Nagel hängte. Das TaubenGen muss in der Familie Becker verankert sein, denn auch die Großtante Edith Bauer reist in Eigenregie zusammen mit ihrem Sohn in der gleichen RV sehr erfolgreich (2016: 2. RV-Meister, 2017: 3. RV-Meister). Bei den Jungtauben wären die Beiden auch national in der Spitze, wenn preisflugmäßig die Bedingungen erfüllt worden wären. Während die SG Becker ausschließlich mit Weibchen spielt, zeigen also dort ihre Brüder, dass sie es auch können.

Versorgung
Gefüttert werden zwei selbst kreierte Mischungen. Die Sportmischung wird während der ganzen Woche gereicht. In den ersten Tagen wird das Futter durch Zugaben von Paddyreis leichter gemacht, zum Ende der Woche werden je nach Bedarf weitere Komponenten hinzugemischt. Die Zucht- und Mausermischung ist die zweite selbst entwickelte Kreation und wird entsprechend außerhalb der Reise eingesetzt.
Bei der Versorgung mit Ergänzungsmitteln setzen die Beckers auf die Produktpalette von Röhnfried. Die Zuchttauben bekommen 14 Tage lang vor dem Verpaaren eine Kur mit Avitonikum Aktiv, Taubenfit E-50 und RO 200 ready. Während der Zucht befindet sich täglich Avidress Plus in der Tränke. Die Reisemannschaft erhält unter der Woche ein Gemisch aus Winput, Käse (fertg geschnittener von Rewe für Pizza) und gehackten Erdnüssen. Da aus der Südostrichtung gereist wird, ist der Kalorienverbrauch der Tiere recht hoch. Daher wird Oregano Schaffett, abgetrocknet mit
RO 200 und Entrobac für zwei Mahlzeiten über das Futter gereicht. Rozitol wird in den ersten sieben Wochen nach dem Flug in die Nase geträufelt. Vor dem Flug kommt Avisana in die Augen. Wenn die Tauben vom Flug kommen, finden sie 5-10 ml Rotosal, 15 ml Bt-Amin forte und 10 gr Mumm pro Liter Trinkwasser vor. Während der Mauser und im Winter erhalten die Tiere viel Moorgold zusammen mit Kräuter-Mix.

Einige Tipps vom Meisterzüchter
1. Züchten, züchten, züchten, spielen, spielen, spielen und dann selektieren. 2. Ohne top-gesunde Tauben werden keine Erfolge möglich sein. 3. Die Regeneration der Tauben steht im Vordergrund, die Tauben dürfen auch am Tag nach dem Flug ruhig mal ruhen. Ein zusätzlicher Einsatz von Rotosal ist dabei nur zu empfehlen.
Saison 2017
Begonnen hat das Jahr 2017 mit der Teilnahme von einer Taube an der Olympiade in Brüssel vom 27.-29. Januar. Besonders der Erfolg der 770614-660, die in der Kategorie „H alte Tauben“ den 9. Platz belegte, wurde mit Freude wahrgenommen. „Dann sind wir doch ein wenig resigniert in das neue Flugjahr gestartet, hatte doch der Raubvogel 10 richtig gute Flieger geschlagen. Auch hatten wir den Jahrgang 2012 und 2013 in die Zucht genommen. Dann haben aber besonders die von uns unterschätzten Tiere stark geflogen. Die nationale Spitzenplatzierung war dann ein versöhnlicher Ausklang. Übrigens ereilte unsere Reisemannschaft mitten in der Saison die Jungtaubenkrankheit. Über Abstriche, von Frau Dr. Kny attestiert, wurde auf ihre Empfehlung hin von Sonntag bis Donnerstag ein Antibiotikum eingesetzt. Mit gemischten Gefühlen wurde die Mannschaft am Freitag eingesetzt und flog am Samstag 70 Preisprozente.“ Kommen wir zu den Aushängeschildern der Truppe. Die 01053-15-1338, die Ausnahmefliegerin im Jahr 2017, wurde u.a. 1. As-Weibchen der RV mit 10 Preisen und 852,69 As-Punkten. Dabei erringt sie einen 1., 1., 2., 7., 30., 35. usw. Konkurs, u.a. den 1. Regional gegen 3.154 Tauben von 500 km und einen 1. gegen 253 Tauben auf 600 km. Sie stammt väterlicherseits aus der Olympia-Linie und ist genauso eine Enkelin vom Stammpaar wie die Olympia-Täubin selbst. Mütterlicherseits kommt sie aus der Linie des „Tyson“ von Roland und Denis Faber. Das beste Altweibchen nach km in der RV ist die 02651-15-1484. Sie erringt bei 12 Einsätzen 11 Preise und 4.152 Preiskilometer. Sie stammt väterlicherseits aus der alten Janssen-Linie, genauso wie der Vater der Olympia-Täubin, und ist mütterlicherseits eine Enkelin der „Super 352“ (ebenfalls eine tolle Vererberin der alten Janssen-Linie Witoger 65). Die 2. As-Täubin der RV ist die 07202-15-027, eine Weiße aus der Yeti-Linie von Ludo Claessens über Horst und Frank Sander aus dem Münsterland. Sie fliegt 12/12 Preise mit 761,84 As-Punkten u.a. je einen 3., 8., 11., 14. usw. Konkurs. Die 3. As-Täubin der RV ist die 02651-14-218. Sie ist eine alte Bekannte, ist sie doch jedes Jahr bei den schnellsten Tauben vertreten. Der Vater ist ebenfalls ein Enkel des „Yeti“ und stammt von Horst und Frank Sander, die Mutter ist unsere „280“ (alte Janssen-Linie mit über 60 Preisen Lebensleistung). Sie fliegt 2017 12/10 mit 760,61 As-Punkten mit je einem 4., 4., 5., 7., 19. Konkurs. Insgesamt bringt sie es auf 30 Preise und einen Regionalsieg ab 500 km. In ihrer Vita stehen bereits 11 Preise unter den Top Ten und zwei „Erste“.

Ungewöhnliches Zuchtsystem
Die Beckers haben für sich ein perfektes Zuchtsystem entwickelt. Die 16 Zuchtvögel sind in Einzelboxen untergebracht. Jeder von ihnen hat drei Weibchen. Wenn die erste Verpaarung erfolgt, werden parallel dazu 16 Reisetiere zusammengesetzt, um das erste Gelege der Zuchtvögel nach einigen Tagen des Brütens aufzunehmen. Dann erhalten die Zuchtvögel ihr zweites Weibchen, und eine zweite gleich große Gruppe von Reisevögeln wird zeitgleich verpaart. Das Spiel beginnt von vorne und wird wenige Wochen später ein drittes Mal durchgeführt. Danach müssen die Zuchtvögel zwei bis drei Runden selbst hochbringen. So kommt man auf 10-12 Jungtauben pro Jahrgang und wenn alle an den Start gebracht werden, kann schon eine qualifizierte Aussage über den Vererbungswert der Zuchtvögel getroffen werden, sodass über den Weiterverbleib von Neueinführungen am Ende des ersten Jahres entschieden werden kann. Ca. 120 Jungweibchen werden in den eigenen Bestand übernommen, von denen bis zum Reisebeginn ein Drittel den Raubvögeln zum Opfer fallen. Die 120 Vögel werden im Schlag der Großtante erprobt. Um dieses System zu realisieren, beginnt man hier bereits Ende November mit der Zucht.
Die Reiseweibchen sitzen bis zur Verpaarung Tag und Nacht, auch bei Kälte, in einer Voliere. Nach der Verpaarung ziehen sie jeweils zwei Jungtiere auf, bevor sie wieder getrennt werden. Bei der erneuten Verpaarung im Frühjahr erfolgt dann keine Eiablage mehr. Ab Anfang bis Mitte März bekommt die Truppe, nachdem sie über Winter festgesetzt war, den ersten Freiflug. Da in diesem Jahr in den ersten Tagen wieder 10 „Gute“ durch die Raubvögel geschlagen wurden, erwägen unsere Sportfreunde, im nächsten Jahr nicht vor Anfang April mit dem Freiflug zu beginnen. 48 Reiseweibchen wurden zu Saisonbeginn an den Start gebracht. Mitte der Saison werden 15-20 von ihnen identifiziert, um an den Weitstreckenflügen des Weitstreckenclubs Südost von St. Pölten und Wien teilzunehmen.
Zur Vorbereitung auf die Saison wird intensiv privat trainiert. 15, 20 und 40 km werden alleine in Angriff genommen, dann wird mit Vereinskollegen bis zu 160 km gefahren. Während der Saison werden die Weibchen regelmäßig auf 40 km gefahren und bei der Ankunft den Vögeln gezeigt. Anfangs sogar zweimal die Woche, um die Witwerschaft besser zu trainieren. Auch während der Reisesaison verbleiben die Weibchen tagsüber bis ca. 21.00 Uhr in der Voliere und kommen nur nachts in den Schlag, der mit einem Sitzregal ausgestattet ist. Lange Blenden verhindern, dass sich die Insassen sehen, sodass man mit gleichgeschlechtlichen Neigungen keine Probleme hat. Das Empfangskomitee wird durch die Zuchtvögel gebildet, die nach der Zucht eine weitere wichtige Aufgabe wahrnehmen. Abends erhält die Amazonentruppe eine Stunde Freiflug täglich, wobei sich die Flugzeit deutlich verlängert, wenn die Mannschaft in Form ist. Je nach Bedarf werden nach der Reise die Spätjungen der besten Weibchen behalten.
Auffällig ist der hohe Einsatz bei der Ausbildung der Jungtauben. Viel züchten, viel trainieren und viel selektieren lautet die Devise. Früh wird mit dem privaten Training begonnen. Flüge aus Entfernungen von 100 km und bis zu 150 km sind keine Seltenheit. „Auch Flüge über 400 km, besonders für die Älteren, halte ich für unproblematisch. Wenn die Jungen gesund sind und durch eigenes Training gut gerüstet, muss man sie auch fordern, um die Guten zu erkennen“, so Daniels Auffassung.

Die drei Musketiere aus Eschenburg
Wenn man nationale und internationale Spitzenzüchter nach dem Geheimnis ihres Erfolges fragt, dann bekommt man von fast allen die gleiche Antwort: „Geheimnisse gibt es im Taubensport nicht. Das Wichtigste, was man aber machen muss, ist eine strenge Selektion.“ Nach diesem Credo handelt auch die sympathische Schlaggemeinschaft Becker aus Eschenburg. Hier werden viele Tauben gezüchtet, auf verschiedenen Schlägen (bei der Tante bzw. dem Neffen von Daniel) so häufig wie möglich gespielt, um danach noch extrem stark selektieren zu können. Neben dem normalen RV-Programm, welches mit 50 Weibchen begonnen wird, bauen sich die Beckers momentan einen Weitstreckenschlag mit 25 Weibchen auf. Für den Eigenbedarf werden ca. 120 Junge gezüchtet, von denen in diesem Jahr 30 Stück dem Greifvogel zum Opfer gefallen sind.
Außerdem sind von den 30 kleinsten Jungen, die erst im Mai abgesetzt worden sind, nur 3 Stück übriggeblieben. Deshalb werden im nächsten Jahr keine Jungen mehr im Mai abgesetzt. Die Jung- und Alttauben werden vor der Saison einem straffen Trainingsplan ausgesetzt. Daniel nimmt aus dem Jahr 2016 für sich mit: „ Ich habe festgestellt, dass, wenn die Trainingsflüge zu kurz sind und die Jungen Rückenwind haben, diese zu weit an der Heimat vorbeiziehen. Die Tauben kommen von hinten und müssen dann gegen den Wind nach Hause fliegen. Die Verluste sind dann größer als würde man etwas weiter fahren. Deshalb sage ich: Lieber die Jungen auch in der RV nicht unter 100 km auflassen, besser noch 140-150 km. Beim Privattraining kann es auch mal ein 70-80 km Trainingsflug sein, damit die Jungen dann im Strich nach Hause fliegen und so ausreichend konditioniert werden.“

Die Tauben
Wenn man Daniel nach den Fahnenträgern des Jahres fragt, dann sind es drei Stammpaare, auf die fast alle Leistungstauben des Schlages zurückzuführen sind. Aus dem Stammpaar 492 x 719 stammen beispielsweise fünf Enkelkinder, die alleine bei den Altflügen jeweils einen 1.Konkurs fliegen. Ein Urenkel aus dieser Verpaarung wird 2016 bester Jähriger der RV mit 13/13 (bei Edith Bauer, Daniels Tante). Eine andere Enkelin dieses Zuchtpaares, die „1134“, wird 2016 das 5. Beste As-Weibchen von ganz Hessen und fliegt den u.a. 2., 6., 9., 11., 16. Konkurs. Der Vater dieses As-Weibchens ist ein orig. Vogel von Willi Hertel aus der Kannibal-Linie. Die Mutter stammt aus den besten Leistungslinien von Karsten und Mathias Ploog aus Bad Schwartau.
Daniel ist immer auf der Suche nach guten Tauben und fordert diesen auch einiges ab. In vielen RV´en ist das Jungtierfliegen ab 200 km beendet. Hier in Eschenburg hat Daniel im letzten Jahr das erste Mal und in diesem Jahr erneut einen Flug über 400 km mit den Jungen durchgeführt. „Ich
halte lieber über Winter zehn Tauben weniger, als die freien Zellen einfach aufzufüllen. Meiner Meinung nach sind die hohen Verluste bei den jährigen Tauben größtenteils auf die schlechte Schulung im Geburtsjahr zurückzuführen“, so Daniel

Das System
Das erfolgreiche Trio reist nur mit Weibchen, deren Vögel zu Hause bleiben. Wenn man sich die Erfolge der Weibchen auf den Nationalflügen in Belgien ansieht, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis das Weibchensystem der Beckers Schule macht. Die Weibchen sind vermutlich leistungsfähiger und verkraften den einen oder anderen schweren Flug anscheinend leichter. Daniel ist mit dem System sehr zufrieden und tut anscheinend auch gut daran, am System festzuhalten. Die Reise- und Zuchttauben werden in der Zeit von Ende November bis Ende Dezember gepaart.
Diese Reiseweibchen ziehen dann jeweils zwei Junge auf. Wenn die Jungen der Reiseweibchen groß genug sind, werden diese zusammen mit den Weibchen abgesetzt. Bei einer erneuten Paarung der Reiseweibchen im Frühjahr kommt es jedoch nicht noch mal zur Eiablage. Da der erste Preisflug meistens schon Ende April ansteht, werden die Tauben schon von Anfang bis Mitte April an trainiert. Die ersten Trainingsflüge starten ab 15 km, 20 km und 40 km. Danach wird mit den Vereinskameraden zusammen auf bis zu 160 km trainiert.

Selektionskriterien
Die Reisetauben werden – wie sollte es auch anders sein – nach Leistung selektiert. Daniel dazu wörtlich: „ Die besten Reisetauben erkenne ich in der Liste, aber meistens haben die richtig guten eine super Ausstrahlung und ein seidenweiches Gefieder. Die guten Zuchttauben werden daran erkannt, dass Sie mit verschiedenen Partnern gute Tauben hervorbringen. Ich sage bewusst nur gute, denn sehr gute Tauben sind wirklich dünn gesät.“

Medizinische Begleitung
Die Alt- und Jungtauben werden vor der anstehenden Saison auf Herz und Nieren geprüft. Sollten die Tauben sich nicht so wie erwartet verhalten, dann wird in der Saison auch noch mal der Gesundheitsstatus überprüft. In diesem Jahr traten vor der Saison ein paar Atemwegsprobleme auf; ansonsten verlief das Jahr weitgehend ohne Zwischenfälle. Abgesehen davon finden medikamentöse
Gaben auch nur auf Anraten des Tierarztes statt. Im Hinblick auf die Tierarztwahl wird in Eschenburg momentan zweigleisig gefahren, denn die SG Becker vertraut hier auf Dr. Patrick Derycke aus den Niederlanden und Frau Dr. Kny. Daniel Becker hat auch noch einen Tipp für alle nicht so erfolgreichen Züchter: „Lasst eure Tauben vor der Reise gründlich untersuchen. Nicht nur eine Kotprobe einschicken und damit ist es dann fertig. Rachenabstriche und die Kontrolle der Atemwege sind auch sehr wichtig!“

Versorgung mit Röhnfried
Bei der Versorgung seines kompletten Bestandes setzt Daniel voll auf Röhnfried. Die Zuchttauben bekommen 14 Tage lang vor der Paarung eine Kur mit Avitonikum Aktiv, Taubenfit-E50 und RO 200 ready. Damit werden eine optimale Paarungsbereitschaft und eine super Schlupfrate erreicht. Während der Zucht befindet sich täglich Avidress Plus im Trinkwasser. Am Wochenende ist dem Avidress Plus auch noch UsneGano zugesetzt. Weiterhin erhalten die Zuchttauben zweimal wöchentlich Blitzform. In der Alttierreise setzt man weitestgehend auf den 7-PunkteVersorungsplan von Röhnfried. Alle drei Wochen erhalten die Tauben Avimycin über das Futter und am Donnerstag, also am Tag vor dem Einsetzen, bekommen die Tauben Rozitol (30 Tropfen / Liter Wasser) übers Trinkwasser verabreicht.
Wenn die Tauben vom Flug kommen, dann ist in der Tränke immer der „ Becker -Cocktail“ enthalten: 5-10 ml Rotosal, 15 ml Bt-Amin forte und 10 g Mumm pro Liter Trinkwasser. Wenn man Daniel fragt, auf welche Produkte er nicht verzichten möchte, dann ist da zum einen das OreganoSchaffett und zum anderen Carni-Speed. Das Oregano-Schaffett erhalten die Tauben über zwei Mahlzeiten vor den Flügen. Bei den Weitstreckentauben setzt Daniel es sogar über mehrere Tage ein, um die Tauben optimal auf die 600 km-800 km-Flüge vorzubereiten. Carni-Speed haben die Reisetauben mindestens
fünfmal wöchentlich in der Tränke. Das enthaltene L-Carnitin hat einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel, die Tauben fliegen am Haus mit einer verbesserten Trainingslust und sie ermüden deutlich langsamer. Während der Mauser und im Winter erhalten die Tauben viel Moorgold zusammen mit Kräuter-Mix. Die vielfältigen natürlichen Inhaltsstoffe gleichen fütterungsbedingte Defizite aus. Diese können aufgrund der fehlenden Möglichkeit der Tauben, auf dem Feld selbstständig und instinktiv Kräuter, Humus und Erde aufzunehmen, auftreten. Kräuter-Mix wirkt unterstützend auf den Verdauungstrakt und die Atemwege. So sorgt es für einen festen Kot, eine gute Daunenmauser, ein strahlendes Gefieder und gepflegte Atemwege.
Tipp vom Meisterzüchter
„Züchtet die Jungen recht früh und fangt früh mit dem Training an, damit sie gut vorbereitet sind. Wenn die Tauben dann gesund und gut gerüstet sind, solltet ihr eure Tauben auch fordern, damit ihr die richtig guten erkennt.“Daniel Becker
Super Tauben auf einem super Schlag mit großen Engagement geführt – das beschreibt die SG Becker!

Erfolge 2016:
Auf Hessenebene:
5. bestes jähriges Weibchen Hessen
Auf Regionalverbandsebene:
1. bestes jähriges Weibchen im RegV 2. RegV-Meister des Verbandes 3. RegV-Jährigenmeister
Auf RV-Ebene
1.RV Meister
1.RV Weibchenmeister
1.RV Jährigenmeister
Bestes Altweibchen:
2,3,4,5,………..
Bestes jähriges Weibchen:
3,4,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15……..
9 x 1. Konkurs 2016 gegen durchschnittlich 901 Tauben

Erfolge
2018
1. RV Meister 1. RV Weibchen Meister 1. RV AS-Tauben Meister 1. RV Generalmeister 5x 1. Konkurs 2018 1,2,10 bestes Altweibchen 1,3,7,8,9… bestes jähriges Weibchen
201703.06.2017 Osterhofen 407 km 57/45 Preise 78 % 2,3,3 Konkurs 10.06.2017 Osterhofen 407 km 46/32 Preise 69 % mit 1,4,7,8,9,10 Konkurs 25.06.2017 Sattledt 508 km 44/22 Preise 50 % mit 1,2,4,5,8 Konkurs Wichtige Erfolge 2017 4. Deutscher Verbandsmeister auf Bundesebene 6 x 1. Konkurs im Jahr 2017 (Altflug) 1. Verbandsmeister RegV 46 x erster Konkurs in den letzten 7 Jahren!!!

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